Wunde als Schnittstelle

wundeschnittstelleinterfacestelarcJ: 2014

Die Schnittstelle ist eine Vorraussetzung für ein Interface. Gehen wir einmal davon aus, dass ein Gerät genau wie der menschliche Körper ein abgeschlossenes System darstellt und alle nötigen Verbindungen homogen verbunden sind. Als Beispiel möchte ich ein Telefon heranziehen, bei dem die Kabelverbindungen untrennbar mit dem Schaltkreis verbunden sind. In dem Moment in dem eine Verbindung variabel gestaltet wird, treten immer die selben Probleme auf. Ich möchte diese Tatsache mit einer Wunde vergleichen die geheilt werden muss, indem ein Interface entwickelt wird. Das Innenleben eines Gerätes, also der Schaltkreis besteht aus einzelnen Bauteilen und Verbindungen, die geheilt werden müssen. Sich dies vorzustellen ist nicht ganz einfach, da man das Gerät theoretisch erstmal als eine Einheit ansehen muss. Bevor die Ingenieurleistung in ein Gerät einfließt und die Planung der nötigen Einzelteile eingeleitet wird, ist das noch möglich. Noch ein Beispiel zur Veranschaulichung meiner Gedanken. Stellen wir uns ein Telefon vor, dass mit einem Kabel an der Stromquelle angeschlossen ist und ein anderes Kabel überträgt die elektronischen Akustiksignale. Schneide ich jetzt eines der Kabel durch und erzeuge somit eine Wunde im Kabel muss ich, wenn ich dies wieder benutzen will, das Kabel wieder zusammenfügen. Das ist für mich die Analogie zwischen Schnittstelle und Wunde.

Der Künstler Stelarc veranschaulicht die Wunde als Interface in dem er sich ein Ohr zur erweiterten Wahrnehmung in den Arm implantieren lässt. Ebenso lässt er sich an Stahlhaken aufhängen und demonstriert so, dass die Technik in ihn eindringen muss um den Körper mit der Maschine zu verbinden.

Der Schnitt oder das Schneiden, ist die Vorraussetzung für ein Interface.

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