Diese frühe Arbeit entstand durch die Zusammenarbeit mit dem Internetkünstler Thomas Spallek, ein guter Freund seit beginn meines Studiums. Wir hatten die Idee eine Fotosafari rund um die Welt zu machen, an Orte zu reisen zu denen wir schon immer wollten. Mit Google Streetview war dies nun möglich, so verbrachten wir viel Zeit mit der Kamera vor dem Laptop und jagten einem Bild nach dem anderen nach.
Wir bauten uns spontan eine Apparatur um uns währenddessen auf der Straße bewegen zu können. Das Objekt ist eine Art Rucksack mit einem Laptop und einem Monitor, der vor dem Kopf angebracht ist. Anfangs bewegten wir uns in einem begrenzten Radius, da die Akkulaufzeit des Laptops eingeschränkt ist. Um die Reichweite zu erhöhen, erweiterten wir die Apparatur, durch einen Benzin betriebenen Stromgenerator.
Die neu erlangte Bewegungsfreiheit nutzten wir, um uns drei Tage lang zusammen auf die Reise zu begeben. Wir stellten eine einfache Regel auf, ab dem Einstiegspunkt bewegen wir uns nur noch analog zur real zurückgelegten Strecke. So mussten wir uns auf eine Stadt beschränken, unsere Wahl fiel auf Rio de Janeiro. Den Apparat den wir Fernsehapparat nennen, stellten wir in einer Galerie zusammen mit ausgewählten Fotografien aus, die auf der Reise entstanden sind. In dem im Januar 2014 erschienenen Buch „Vormwald und Schüler 1999 - 2013“, konnten wir weitere Fotografien der Reise zeigen.
Auch wenn dieses Experiment aus meiner heutigen Sicht nicht vordergründig auf die Reduktion von Technologie und Computern ausgerichtet war, kann es dennoch als gutes Beispiel dafür dienen, wie ich versuche die Dinge spielerisch zu kombinieren und die Projekte durch den Prozess zu verändern.
